Wirtschaftsflüchtlinge

Grenzkontrollen auch um McPomm?

Jedes Jahr quillt dieses platte Bundesland aus allen Zeltplatznähten, über vor Wirtschaftsflüchtlingen, die nicht mehr zu retten sind: annähernd 30 Millionen Übernachtungen von Urlaubern! Jedes Jahr! Ausgebrannt vom Job bei VW, ausgelaugt von der Packerei bei ALDI-Süd, ausgepowert vom gelben Paketeausfahren, ausgeleiert vom Roundup-Abfüllen bei BASF, ausgeblutet vom Hühnerzersägen auf dem Wiesenhof oder ausgepumpt vom Penispumpenverkauf in der freien Apotheke – sie alle fliehen diesen Wirtschaftsregimes, den unausgesetzten Angriffen auf Leib, Leben, Freiheit und Freizeit! Beladen mit Fahrrädern, Badelatschen, Hundevieh, Smartfons, einzelnen Kindern, der Fernsehzeitung und dem Traum von Ruhe und Schonung scheuen sie in ihren Fluchtautos keinen Stau, keinen Benzinpreis, um auf der Einheits-Route ins gelobte Ostsee-Land zu kommen… Nein, nichts gegen Flüchtlinge! Aber können die nicht zuhause bleiben?
Denn unser Boot, das eh schon Jahr für Jahr schrumpft, ist längst voll! Nicht nur besetzen die Wirtschaftsflüchtlinge die Zonen, die von ungerührter Natur und Einheimischen längst verlassen wurden, nein sie etablieren Parallelgesellschaften auf dem Erdebeerhof von Karl, im Puff von Swetlana und in der Autobahnkirche von Klein Päwesinchen Ausbau, sie verlangen das asphaltierte Aufspritzen von Straßendrehkreuzen auf ganz Rügen, verstopfen Wellnessrutschen, schwimmen im Whirlpool immer oben, kaufen bei Aldi-Nord die Billigbananen weg, erzwingen von den Bauern für ihre Beweisfotos „Ich war hier!“ flächenerstickenden Rapsanbau, wo früher blühende Landschaften hausten, sie nehmen mit ihren beheizten Segways und elektrifizierten Breitreifenfahrrädern unseren letzten Schulbussen die Vorfahrt! Nur wegen denen soll jetzt noch das 2. Dixiklo an der A 20 zwischen Rostock und Prenzlau weg und eine Tankstelle hin! Ja, wo gibt es denn überhaupt noch eine vorpommersche Eiche, an der nicht schon eine Wirtschaftsflüchtlingsseele im ablandigen Winde baumelt?
Abschieben! Grenzen dicht! Wir sind nicht das Wellness-Amt der ganzen deutschen Welt!
Und es ist doch klar: die Fluchtursachen müssen bekämpft werden, meinetwegen mit militärischen Mitteln: Abschalten von Stuttgart 21, Aufforsten von Wolfsburg, Abwickeln von Kaufhof, Aufrollen von Airbus, Streichen der Deutschen Bank. Zumindest sollten die EAL zu sicheren Herkunftsländern verklärt werden!

Karpfen blau

Welch eine Verschwendung!

Eine Million Liter Alkohol fließen aus der Anklamer Zuckerfabrik und ertrinken in der Peene. Und diese Information wird so lange zurückgehalten, bis niemand mehr den kleinsten Schwips hinter die Binde kriegt, wenn er sich Peenewässerchen zur Brust nimmt. Nur Fische saufen sich die Hacke voll und rasten aus mit dem Bauch nach oben.  Unzählige Wochen hätte man mit dieser Menge frischem Sprit die Tafeln in Loitz, Jarmen und Anklam ruhigstellen können. Ein nicht wieder gut zu machender Verlust an Wählerrstimmen. Ach, hätte man doch wenigstens den Fisch verfüttert…

Treck durch die Institutionen 1

Am 15. August 2015 begann für den Druckverband PL und seinen GRÖVAZ der lange Marsch zur Macht durch die Institutionen, beginnend mit dem LandesPARTEItag in Rostock..
Diplomatenkoffer mit kugelsicherem Schreiber und Raubkopien der „Tollensetaler Stimme“, frischge-bügeltes PARTEI-Abzeichen, das Fluchtfahrzeug für diesen glaubwürdigen Tag umgewidmet, die Bodyguards leicht abgeschlagen vom Tempo der Entwicklung… – das hatte Zarnekla noch nicht gesehen. Auch diesmal nicht.

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Vorbei später dann an den zahlreich auf uns wartenden Rostockern – wenn deren Ampel auf Rot war, hin zum Foto-Termin vorm M.A.U., dem Tagungsort, wo zahlloses Laufpublikum sich schon mal Bilder einprägen konnte, die im Wahlkampf 2016 hohen Wiedererkennungswert innehaben werden.

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Nun gut, die PARTEIsoldaten anderer Verbände wußten zunächst nicht viel mit uns anzufangen: „Wo liegt denn Loitz?“ Doch nichts leichter als bündige Aufklärung durch unseren GRÖVAZ: „Am Boden.“
Dieser, ermuntert durch einen poetischen Vortrag eines Jungen Wilden aus Schwerin, gab ebenfalls etwas allyrisches zum besten:

Marktfähig

Verkauf deine Zeit!
Du hast sie eh nicht.
Verkauf deine Kraft, Schwächling!
Fürn bißchen Feierabend.
Verkauf deine Ideen, Hirnwichser!
Laß dich fesseln, bezahl deinen Preis.
Verkauf das Geschick deiner Hände!

Von den Krumen back dir deine süßen Arbeitsplätzchen.
Nebenbei: Verkauf deine Kinder,
Wirf sie der Schule zum Fraß vor!
Auf daß sie werden wie du,
siehst sie nie wieder.

Verkauf dein Sperma, für Bares leer deine Eier!
Vielleicht wird aus dir armen Sau mal ein Freier.
Verkauf deine Neugier, den fragenden Blick!
Schon gibt Werbung Gas zum fehlenden Glück.
Verkauf dein Leben, deine Seele, deine Liebe,
fürn paar Euro, deinen Platz im Getriebe.
Mensch, trag deine Haut zu Markte!
Ein Krankenschein wird sie vielleicht flicken.
Los! Platzier dich auf Arbeit:
Laß dich rundherum ficken!

In späteren Redebeiträgen, die schließlich zu begeisterten Ovationen mitrissen, legte unser GRÖVAZ kurz einige Eckpfosten seiner zünftigen Regierungspolitik nach dem Sieg bei den Landtagswahlen 2016 dar, als da u.a. wären: Aufnahme des Kängurus mit den roten Boxhandschuhen ins Landeswappen, Abschaffung der Schulpflicht, endgültige Teilung in Mecklen und Burg, freie Bürgerentscheide über künftige Zugehörigkeiten einzelner Regionen und Habitate (zu Dänemark, Schweden, Sowjetunion, DDR, Loitz, Griechenland – was immer), endgültige Religionsfreiheit, d.h. Freiheit des Landes von jeglicher Religion, in der Übergangßeit Jugger als Pflichtfach und Ersatz für den Religionsunterricht, Arbeit für alle für umsonst. Und eines machte unser Spitzenkandidat auch dem letzten grünen Pfeffi klar: Um später den gewaltigen Aufgaben des Bürgermeisterampes im Peenethal gewachsen zu sein, ist die einige Jahre vorübergehende Bekleidung des Ampes des Ministerpräsidenten im Lande eine gut bezahlte Übung.
In total geheimen Abstimmungen langte es am Ende zu Platz 4 auf der Landesliste der PARTEI. Ein schier unmögliches Ergebnis anbetrachts der maßlos vertretenen Verbände aus Greifswald, Schwerin und andernorts. (Nein, die Landesliste hat nicht nur 4 Plätze, sondern 18, tss…) Denn schon beim Gerangel um Plätze 2 und 3 fehlte jeweils nur eine Stimme an der Ergatterung. Wahrscheinlich die unseres GRÖVAZ, denn er gestand später, immer nur „Einverstanden!“ auf die Zettel geschrieben zu haben, statt seines Namens.

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Lach kaputt, was dich kaputt macht!

Die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative, kurz gesagt: die PARTEI langt mit der Gründung ihres Ortsverbandes Peenetal/Loitz auch im dortigen Niedermoor nach der Macht. Am  vergangenen 30. Mai 2015 nickten die fünf Gründungsmitglieder in Zarnekla nach der Wahl des Vorsitzenden Roland Gorsleben auch die ersten Maßnahmepläne für die Zeit nach dem Sieg bei der nächsten Kommunalwahl ab. Aber schon jetzt fordern wir – denn wir streben selbstverständlich eine kampflose Übergabe des Amtsgebietes an – : den Wiederaufbau des Loitzer Schlosses (nur der erste Schritt, um europäische Kulturhauptstadt zu werden), eine Peenebrückenmaut für Ausländer, die Abschaffung der Hundesteuer, den Umbau der Marienkirche in eine Peenephilharmonie (mit öffentlichen Toiletten!) und ein bedingungsloses Grundeinkommen für PARTEI-Mitglieder (neben der Rente mit 52). Einig sind wir uns noch nicht gänzlich mit unserem Vorhaben einer Peeneverlängerung: werden wir Usedom teilen (niemand hat die Absicht, einen Kanal zu bauen – außer uns) oder werden wir die Ost- und die Westpeene durchgehend zweibettig ausbauen?

However, schon im nächsten Jahr bin ich Direktkandidat für den Landtag, einer, der sich von keiner Niveauarmut oder Inhaltsfreiheit anderer Parteien im schmierigen Wahlkampf abschrecken läßt, ganz im Gegenteil. Ich kann nicht nur Ministerpräsident, ich kann auch Bürgermeister. Ja, ich werde mich wählen. Versprochen! Denn ich habe mein vollstes Vertrauen. Ehrlich!

Streckverband Peenethal/Loitz, GRÖVAZIPL

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Aufwärts immer, abwärts nimmer!