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Doitsches Reinheitsgebot in Loitz!

Sie haben es getan mit 16 Ja-Stimmen und 1 Nein-Stimme (krass! – sonst läuft’s da  einstimmig): die Stattvertretung beschloß am 14. Dezember 2017 neue „Regelungen für die Wahlwerbung“ (veröffentlicht Ende Februar 2018).

Anscheinend haben es die CDU-geführten Sittenwärter nicht verknusen können, daß noch zur 775-Jahrfeier („775 Jahre Loitz – 7 Jahre Umgehungsstraße“) Ende September an den Laternen um den Marktplatz vorm Rathaus für alle Gäste aus Nah (Wüstenfelde) und Fern (Dü4) erschröcklich sichtbar Wahlplakate der vergangenen BTW hingen. Schund und Schmutz, wie der Betrachter leicht feststellen kann:

Nie war die Rede davon, nach der Machtergreifung die 100 reichsten Loitzer umnieten zu lassen!

Touries, die es bis und in Loitz aushalten, lassen sich auch nicht mehr von irgendwelchen Parolen vergraulen.

Verhindern geht im System der freien Konkurrenz (ums Geld) auch ohne verbieten, dies beschlossen also die Herrschaften:

1. Die allgemeine Wahlwerbung erfolgt über die Nutzung von Wahlplakattafeln in Form von Bauzaunfeldern, welche an neun Standorten im Stadtgebiet Loitz und 1 Standort in dem Ortsteil Rustow aufgestellt werden. Die Plakatwerbung in den Ortsteilen Drosedow, Düvier,  Gülzowshof, Nielitz, Schwinge, Sophienhof, Vorbein, Wüstenfelde, Zarnekla und Zeitlow wird an den Straßenlaternen der Hauptdurchfahrtsstraßen zugelassen.

2. Jede Partei oder Wählervereinigung darf maximal 2 Plakate pro Standort anbringen. (Größe maximal DIN A 1, auf einer festen Unterlage befestigt).

3. Jeder Partei wird auf Antrag das Anbringen von maximal 4 Wahlwerbeträgern (Plakate auf einer festen Unterlage befestigt) ausschließlich an vorgegebenen Laternenmasten in der Stadt Loitz und den Ortsteilen erlaubt. Diese sind allerdings nur für die Ankündigung von Wahl- und Parteiveranstaltungen zulässig. Hierzu zählen keine Informationsstände.
Die Plakate sind spätestens am 3. Tag nach der Veranstaltung unverzüglich zu entfernen. Bei einer erneuten Ankündigung von Veranstaltungen wird ein neuer Standort
(Laternenmast) zugewiesen.

4. Im Rahmen der Sondernutzungssatzung erhält jede Partei oder Wählervereinigung auf Antrag die Möglichkeit des Aufbaus von Informationsständen. 

Welche Partei sich Großplakate leisten kann („Bauzaunfelder“), würden sogar Nichtwähler richtig vermuten. Und jedenfalls nicht die eine sehr gute PARTEI, die man wegdiskriminieren will. Allahdings nicht ohne einen für uns am Ende gewonnen sein werdenden Rechtsstreit. Aus monopoler Machtdummheit heraus ist leicht zu vergessen, auf welchen Prinzipien „unsere“ gemütliche Demokratie so schön ruht.

Wie ich den Glauben widerbelebte – ein Weihnachtsmann packt aus

Erlebnisberichte einer Feldforschung

Eine der anstrengendsten und dabei ödesten Volksfeierlichkeiten im durchchristianisierten €pa ist das irreführend „Fest der Liebe“ genannte Weihnachtsgedaddel. Das schon im August in den Kaufhallen beginnt und unaufhörlich weiternervt und ankurbelt.

Aber was passiert an diesem einen geheiligten Jahresendabend wirklich hinter den Wohnzimmertüren?

Ich präsentiere meine Erlebnisberichte unerschrockener Feldforschung (getarnt mit PARTEI-rotem Matel samt Kapuze und PARTEI-grauem Seesack), die an drei verschiedene Orte in drei ähnlichen Jahren führte.
Danach Zugaben und Gespräch. Alles im geheizten Westflügel der Burg.

 

Sonntag, 10.12.17,

16.00 Uhr

Burg Klempenow, Westflügel

Wer dann noch etwas zur Linderung seines Jahresendschenkzwangs braucht: ich werde paar meiner Hefte dabei haben.

By the way: „Weihen“ ist ursprünglich verwandt mit fesseln, binden. Und zwar das Opfertier. Damit wäre die Angelegenheit schon sehr schön auf den Punkt gebracht. „Nacht“ noch lyrisch als schwarze Sahnehaube hinzu. Also das gilt immer: Weihnachten versenken!

Geboren in Wolgast

Kennt jemand überhaupt jemanden, der das mal in seinem Ausweis stehen haben will? Ich nicht. (Mich fragte auch niemand, ob ich in Dings geboren sein wöllte.) Falls doch – derzeit ist es nicht einfach, einen Wolgast-Stempel auf die Plautze Geburtsurkunde zu bekommen: Die Geburtshilfestation des dortigen Krankenhauses wurde mit Beschluss der Landesregierung in Schwerin geschlossen, weil es sich nicht rechnet. Zum Leidwesen vieler heimischer und heimfremder Einwohner, die seit gefühlten 2 Jahren und aber vielen Tagen mit ihrer BI für die Wiederöffnung protestieren und jeden Montag (der Ossi kann nicht anders) ab 17.00 mahnwachend den Bürgersteig an der B111 vorm KH blockieren, Unterschriftenlisten verteilen, Petitionsnoten vorbringen und gestandene Politiker salzen. Nützt ja alles nix! (Meine Oma) Was tun? (Lenin)

Die einen setzen auf Anpassen – was Untertanen immer schon am besten konnten: Wenn schon werden die Blagen wieder zu Hause geboren, in der Ackerfurche, auf dem Kahn, vorm Aldi, Geburtshilfe wird Pflichtthema im Heimatkundeunterricht, auf den Dörfern werden Volkslazarette eingerichtet und auf Schulhöfen Kondome für lau verteilt. Und um die Zahl der Geburten weiter zu erniedrigen, als es 27 Jahre Westen eh schon geschafft haben, gibt es in realpolitischen Volksteilen auch die Forderung, dass nur noch am Ort der Zeugung geboren werden darf – notfalls in Lagern. Denn Wegzugsprämien und Zwangssterilisationen sind keine Lösung. Weil zu teuer. In einem Land, in dem man gut und gerne sterben kann. Aber nicht unbedingt gebraucht wird: Denn „die Wirtschaft“ käme auch ohne Humaninventar klar, wenn man sie nur lässt: Fracking unter der Gegend muss endlich erlaubt werden! Und in die entstehenden Hohlräume kann dann gleich Atommüll verpreßt werden. Win-Win ohne Winsel-Winsel für Staat und Unternehmen..

Andere wollen die Obrigkeit handfest unter Druck setzen, die Geburtenraten auf Usedom und in Wolgast samt seiner dörflichen Umgebung werden dauerhaft vervielfacht, mach mit! Alles muss raus! Nur die Menschen sollen bleiben und noch mehr und gebärfreudige Touristen kommen. Gebären im vermeintlich am dümmsten besiedelten Gebiet Deutschlands muß sich wieder lohnen. Ein Land zum Leben! – Warum nicht eine Achterwasser-Philharmonie in Wolgast? Warum nicht den Wiederaufbau des Loitzer Schlosses irgendwo? Warum nicht eine Brückenmaut (nur für Wessis)? Warum nicht eine Peeneverlängerung? Warum nicht eine Offshore-Umgehungsstraße für Usedom, nachdem die Insel zur Hälfte an Karls Erdbeerhof verhökert wurde und Peenemünde an Österreich? Warum nicht eine Hundeklinik in Katzow und ein Frauenfriedhof in Lubmin?

Doch wem nützt so etwas schon… Besser für die Leute von der Straße wäre es, dauerhaft den Montag durch einen weiteren Sonnabend im Wochenkalender zu ersetzen. Wir können nämlich sehr viel bewegen, in dem wir gemeinsam nichts tun.

Für längere Grünphasen an Ampeln!

Das ist eine meiner Kernforderungen nach der Wahl  von einem der Hintersessel im Reichstag aus. Wie soll man als freischaffender deutscher Kerntourist noch entspannt bei Gelb oder Hellrot über Kreuzungen kommen, wenn der Urlaubszweitwagen noch hintendran hängt?

Oder die E-Bikes? Denn das noch feuchte Foto vom Darß zeigt leider nicht die ganze Karavane: es folgten noch Bootsanhänger, Fahrradanhänger, Stromaggregat und einige Hunde an Leinen.

Mehr! Mehr! Mehr!

 

Ein Gespenst geht um!

Wieder geht ein Gespenst um in McPomm. Das Gespenst unseres Direktkandiktaten im Wahlkreis 16. Am 19. August gesehen in Ueckermünde. Ohne Geschenksendungen vom Kader. Ohne Sack… Dabei hätten wir auch so gern Plakate gehängt, Programme verteilt, Rosinen und Faustan. Nun, der erste Ring ist eingeläutet, Runde frei für unseren Kahlwampf! Und Ihr?

Bild könnte enthalten: eine oder mehrere Personen, Personen, die stehen und im Freien